In Deutschland kommen jedes Jahr knapp 11.000 Menschen bei einem Sturz ums Leben. Wie sich Stolpergefahren in der eigenen Wohnung vermeiden lassen.
5.1.2015 (verpd) Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verletzten sich 2013 über 10.800 Menschen bei einem Sturz so schwer, dass sie verstarben. Nicht wenige Sturzunfälle ereignen sich dabei zu Hause. Denn gerade dort gibt es häufig diverse vermeidbare Stolperfallen, die folgenschwere Unfälle nach sich ziehen können.
Der Alltag bringt immer neue Sturzgefahren mit sich: von achtlos mitten im Weg abgestellten Taschen und Schuhen über herumliegendes Spielzeug der Kinder bis hin zu frisch gereinigten und dadurch rutschigen Fußböden und Treppen. All dies sind kleinere oder auch größere Stolperfallen, mit denen man im ersten Moment nicht rechnet.
Auf Treppenstufen oder am Boden gestapelte Zeitungen, Flaschen und andere Kleinigkeiten können leicht übersehen werden und ebenfalls zum Sturz führen. Es ist daher wichtig, darauf zu achten, dass sich diese Dinge erst gar nicht ansammeln oder sofort weggeräumt werden.
Riskante Kabel und Teppiche
Gefährliche Stolperfallen sind zudem quer durch den Raum verlegte Verlängerungskabel oder am Boden herumliegende Kabel von Elektrogeräten oder Musikboxen. Außerdem sollten Teppiche und Badvorleger rutschfest sein.
Es gibt Stolperfallen, die sich erst im Laufe der Zeit ergeben. Zu nennen sind hier zum Beispiel ein Teppich, dessen Kanten nach einigen Jahren nicht mehr satt am Boden aufliegen, oder ein Dielenboden, bei dem einzelne Dielen – da Holz seine Form mit der Zeit verändert – leicht nach oben stehen können. Diese Risiken sollten umgehend beseitigt werden.
Um das Hochstehen einer Teppichkante zu verhindern, lassen sich beispielsweise besondere Bodenleisten anbringen, die einen stolperfreien Überfang zwischen dem Teppich und dem Boden schaffen. Zur unfallfreien Kabelführung gibt es diverse Kabelkanäle, die sich sauber am Boden, beispielsweise direkt an der Boden-Wand-Kante, verlegen lassen.
Gute Beleuchtung und risikoloses Arbeiten auf Leitern
Wichtig ist auch die Ausleuchtung der Räume. Denn bei Dunkelheit werden viele Gefahren übersehen, die bei Helligkeit normalerweise kein Problem darstellen. Schnell reagierende Lichtschalter oder auch prompt einschaltende Bewegungsmelder, die das Licht steuern, ermöglichen eine ausreichende Ausleuchtung. Bewegungsmelder eignen sich insbesondere für wenig benutzte Räume wie Keller und Dachboden sowie die entsprechenden Treppenauf- beziehungsweise -abgänge.
Zu den häufigsten Heimunfällen gehören Stürze von Leitern. Wer sich beispielsweise auf der Leiter zu stark nach links oder rechts hinüberlehnt, anstatt herunterzusteigen und sie umzustellen, läuft schnell Gefahr, das Gleichgewicht zu verlieren. Auch schwere Kübel oder Werkzeuge, die an die Leiter angehängt werden, können die Stabilität stören und ein Kippen verursachen.
Prinzipiell sollte man mit beiden Beinen einen sicheren Stand auf der Leiter haben. Zudem sollte die Steighilfe auf einem ebenen und nicht rutschenden Untergrund stehen. Nach Expertenaussagen stehen Anlegeleitern am sichersten, wenn sie in einem Winkel von etwa 75 Grad aufgestellt werden. Grundsätzlich sollte man nie Stühle, Hocker oder Eimer als Leiterersatz verwenden.
Finanzielle Unfallabsicherung
Da trotz aller Vorsicht ein Unfallrisiko nie ganz ausgeschlossen werden kann, bieten private Versicherer Absicherungslösungen an, damit Betroffene bei einem Unfall mit eventuell bleibenden gesundheitlichen Schäden nicht auch noch vor finanziellen Problemen stehen. Eine private Unfallversicherung schützt zum Beispiel rund um die Uhr, also sowohl bei Unfällen im Beruf und in der Schule als auch in der Freizeit.
Je nach Bedarf versicherbar sind unter anderem eine frei wählbare Kapitalsumme und/oder Rentenleistung im Invaliditätsfall. Eine private Krankentagegeld-Versicherung und/oder eine Erwerbs- oder Berufsunfähigkeits-Police kann mögliche Einkommenseinbußen bei unfall-, aber auch bei sonstiger krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit ausgleichen.
Für Kinder empfiehlt sich auch eine Invaliditäts-Versicherung, die nicht nur bei bleibenden Gesundheitsschäden infolge eines Unfalles, sondern auch bei einer durch Krankheit verursachten Invalidität leistet. Ein Versicherungsexperte hilft, die Frage zu klären, welche Absicherungslösungen für den individuellen Bedarf am sinnvollsten sind.